Veröffentlicht inFamilie, Herzerwärmende Geschichten

26-Jährige gebärt Baby aus 1992 eingefrorenem Embryo.

Was lange währt …

Man sagt, dass alte Seelen oft in jungen Menschen weiterleben. Bei der kleinen Emma Gibson stimmt das auf jeden Fall. Zwar kam sie im November 2017 ganz normal zur Welt, nachdem sie etwa 9 Monate im Bauch ihrer Mutter herangewachsen war. Das Kuriose ist jedoch: Sie ist nur 1 Jahr jünger als ihre Mutter! Wie geht das, fragst du dich?

Emmas unglaubliche Geschichte beginnt mit einem unglücklichen Ehepaar. Tina und Benjamin Gibson wünschten sich nach ihrer Hochzeit nichts sehnlicher als ein gemeinsames Kind. Jedoch waren sie, wie ungefähr 80 Millionen andere Paare weltweit, ungewollt kinderlos. Die beiden waren nicht in der Lage, auf natürlichem Wege ein Kind zu zeugen. Das hielt sie jedoch nicht von ihrem Traum ab.

Facebook/Tina Hutchison Gibson

Sie versuchten es auf die unterschiedlichsten Weisen, etwa über die künstliche Befruchtung einer Spender-Eizelle. Doch nach unzähligen erfolglosen Versuchen war das junge Paar kurz davor aufzugeben. „Ich lag nächtelang wach und dachte, dass ich niemals ein Kind in den Armen halten werde“, berichtet die 26-Jährige Tina von dieser schweren Zeit.

Sie dachten auch über eine Adoption nach, entschieden sich dann aber – als letzten Versuch – für eine künstliche Befruchtung mithilfe eines gespendeten Embryos. Denn Tina hegte den innigen Wunsch, ihr Kind in ihrem eigenen Bauch heranwachsen zu spüren und die Geburt zu erleben. Mithilfe einer Embryonenspende eines fremden Paares konnten sich die Beiden diesen Wunsch erfüllen. Da bei einer herkömmlichen In-vitro-Befruchtung stets gleich mehrere Eizellen befruchtet werden, bleiben nach der erfolgreichen Einnistung einige Embryonen übrig. Diese werden dann eingefroren und aufbewahrt, bis die Frau eine weitere Schwangerschaft wünscht. 

Nun kommen Paare, wie Tina und Benjamin ins Spiel. Denn wünscht die Frau keine weiteren Kinder, hat sie die Möglichkeit, ihre eingefrorenen Embryos an kinderlose Paare zu vermitteln. Diese werden den Frauen mit Kinderwunsch dann operativ eingesetzt. Obwohl die Durchführung einer solchen künstlichen Befruchtung ein Routineeingriff ist, kann es dabei zu Komplikationen kommen, da die Embryonen teilweise einige Jahre eingefroren werden. Bei Tina und Benjamin verlief jedoch glücklicherweise alles reibungslos. Als ihnen der Arzt nach dem Eingriff berichtete, was für ein Embryo nun in Tinas Körper heranreifen würde, waren sie allerdings geschockt.

Pixabay

Denn die befruchtete Eizelle, welche in Tinas Gebärmutter eingesetzt worden war, war bereits im Jahr 1992 von einem anonymen Paar gespendet und von der Klinik eingefroren worden. Tina war fassungslos und dachte nur: „Kannst du dir vorstellen, dass ich auch erst 25 bin? Wir hätten beste Freunde sein können.“ Denn zum Zeitpunkt der Embryo-Spende, war Tina selbst erst ein Jahr alt.

Die jungen Eltern hatten zunächst Sorge, dass sich der „alte“ Embryo nach der langen Zeit des Einfrierens nicht richtig entwicklen könnte. Nachdem der erste Schock allerdings überwunden war, genossen die werdenden Eltern Tinas Schwangerschaft. Es gab keinerlei der gefürchteten Komplikationen und so brachte die junge Frau am 25. November eine gesunde Emma zur Welt.

Twitter/WTOL11Toledo

In Anbetracht des „Alters“ seiner Tochter berichtet Benjamin von seiner ersten Reaktion nach der Geburt: „Emma ist so ein süßes Wunder! Ich denke, sie sieht ziemlich perfekt aus, dafür, dass sie all die Jahre eingefroren war.“ Aber nicht nur die stolzen Eltern der Kleinen feiern ihre Geburt, sondern auch die Ärzte. Denn bereits in ihren ersten Tagen auf der Erde hat Emma einen neuen Weltrekord aufgestellt.

Die Kleine ist nämlich der wohl älteste eingefrorene Embryo, der jemals zur Welt kam. Bislang wurde der Rekord von einem Baby gehalten, das mit 20 Jahren geboren wurde. Tina und Benjamin können den Trubel um ihre Tochter nicht ganz verstehen. Die frischgebackene Mutter erklärt: „Wir wollten einfach ein Kind haben, egal ob mit Weltrekord oder ohne.“

Facebook/Southern Charm Portraits

Für die Gibsons ist mit der Geburt Emmas ihr Traum wahr geworden. Sie haben mit dem süßen Fratz ihre Liebe gekrönt, wie alt sie auch immer in Wahrheit sein mag. Wir wünschen den dreien alles Gute für die Zukunft.

Die Geschichte der beiden macht auch anderen Paaren Mut, die sich ein Kind wünschen und eine neue Methode der künstlichen Befruchtung ausprobieren wollen.