Als Brittany Harris erfährt, dass sie schwanger ist, läuft vor dem inneren Auge der 26-Jährigen bereits ein Film ab: Wie sie ihr Baby zum ersten Mal in den Armen hält, wie es die ersten Schritte geht, die ersten Worte spricht … Alles an der Seite von Ehemann Chris, der es ebenso kaum erwarten kann, bald eine kleine Familie zu haben. Doch der junge Mann soll nicht einmal die Geburt seines Kindes erleben.
Die US-Amerikanerin ist erst in der 6. Schwangerschaftswoche, als sie die Nachricht erhält, von der sie gehofft hatte, sie möge niemals eintreffen: Soldat Chris stirbt während eines Einsatzes in Afghanistan. Er wird nur 25 Jahre alt. Für die schwangere Witwe bricht eine Welt zusammen.
„Ich war am Boden zerstört und fühlte mich, als hätte ich vergessen, wie ich überhaupt ohne ihn leben kann“, erinnert sich Brittany. „Aber zu wissen, dass ich ein kleines Stück von ihm in mir hatte, gab mir die Kraft, jeden Tag aufzustehen.“ Am 17. März wird schließlich ihre Tochter geboren, die in Gedenken an ihren Vater den Namen Christian bekommt.
„Als Chris starb, hat mein Herz aufgehört zu schlagen“, so die frischgebackene Mutter. „Doch als man mir Christian auf die Brust legte, hat es wieder zu schlagen begonnen, stärker als je zuvor. Sie hat mich dazu gebracht, weiterzumachen, als ich am liebsten aufgegeben hätte.“
Die junge Mama wünscht sich ein Fotoshooting mit dem Neugeborenen. Auch wenn Chris nicht dabei sein kann, möchte sie seinen Geist so gut wie möglich auf den Bildern mit einfangen. Zusammen mit Fotografin Natasha Price Sewell entstehen diese bewegenden Fotos, die das Mädchen neben Kleidern seines verstorbenen Vaters zeigen.
„Als ich die Fotos das erste Mal sah, weinte ich“, sagt die 26-Jährige. „Das Bild von Christian, eingehüllt in Chris’ Uniform, ist mein Lieblingsbild. Es kommt mir so vor, als würde er sie im Arm halten.“
Auch wenn der Verlust ihrer großen Liebe unendlich schmerzt, wird Chris in seiner Tochter weiterleben. Und die junge Frau wird dafür sorgen, dass ihre Tochter erfährt, was für ein wundervoller Mensch ihr Vater war.
„Ich möchte, dass sich ihr Gesicht aufhellt, wenn sie von ihm redet, anstatt traurig zu sein, dass er nicht hier ist. Ich möchte, dass sie immer stolz darauf ist, wer ihr Vater war und welches Opfer er gebracht hat“, meint Brittany.
Die Fotos werden dazu beitragen, dass die Erinnerung an Christians Vater niemals erlischt.