Aliens sind aus der modernen Filmlandschaft nicht mehr wegzudenken. Spätestens seit Filmen wie Ridley Scotts „Alien“ oder Steven Spielbergs „E.T.“ ist das Thema Außerirdische ein Dauerbrenner in Hollywood. Auch der Kultfilm „Predator“ hat einiges zu dem Alien-Hype beigetragen. In diesem Scifi-Horrorfilm von 1987 nimmt Action-Ikone Arnold Schwarzenegger es mit einem außerirdischen Wesen – einem sogenannten „Predator“ (Englisch für „Raubtier/Jäger“) – auf, das im Dschungel Mittelamerikas Jagd auf Menschen macht.
Lustiges Foto: Biker wird Internet-Star
Im Sommer 2018 tauchte im Internet ein Foto auf, das für einen Moment den Anschein erweckte, als sei der außerirdische Jäger dem Film entlaufen. Das Bild sorgte nicht nur bei Scifi-Fans für Begeisterung und Verwunderung.
Auf den Aufnahmen ist ein Mann in voller Predator-Montur samt aufgemotztem Motorrad zu sehen, der von einem Polizisten kontrolliert wird.
Die Fotos wurden in der thailändischen Provinz Mukdahan geknipst. Abgesehen davon war zunächst nichts über den mysteriösen Kostümierten bekannt. Schnell kursierten viele Spekulationen über den Hintergrund der kuriosen Schnappschüsse und die Geschichte des „motorradfahrenden Aliens“ – bis eine thailändische Zeitung schließlich die Identität des „Predators von Mukdahan“ enthüllte …
Hinter der gruseligen Maske steckte ein ganz normaler Mann namens Samai Khammongkul. Wenn er nicht gerade als Alien verkleidet über den Asphalt brettert, arbeitet er als Manager für einen thailändischen Großkonzern.
Motorrad und Kostüm hat der eingefleischte Predator-Fan in monatelanger Arbeit selbst entworfen. Unter der Maske steckt ein Motorradhelm, sodass das Kostüm im Prinzip sogar straßentauglich ist. Als Samai seine Alien-Montur zum ersten Mal „spazieren fuhr“, wurde er schnell zur lokalen Sensation. Bald erhielt er Anfragen von anderen Science-Fiction-Fans, ob er ihnen ein ähnliches Kostüm herstellen könnte. Seitdem verkauft der Thailänder seine detailverliebten Kreationen auch an andere.
40 bis 50 Tage braucht Samai laut eigenen Angaben für ein Predator-Kostüm, das er aus Stoff, Metall und Schaumgummi zusammensetzt. Umgerechnet 1.600 Euro berechnet er für ein Kostüm – ein Schnäppchen, so Samai, denn importierte Kostüme kosteten locker das Doppelte.
Doch Samai fährt nicht nur aus Jux und Tollerei als Außerirdischer verkleidet durch die Gegend. Der junge Mann mit dem Alien-Faible besucht ehrenamtlich die Schulen der Provinz, um junge Menschen dazu zu inspirieren, ihre Träume zu verfolgen. Die Fotos von der Polizeikontrolle entstanden, als er gerade von einem solchen Vortrag zurückkam.
„Ich wollte die Kinder ermutigen, die nicht so gut in der Schule waren“, sagt Samai. „Ich war auch kein guter Schüler, aber es ist wichtig, etwas an sich selbst zu entdecken, das einzigartig ist. Alle Menschen haben in verschiedenen Phasen ihres Lebens unterschiedliche Stärken.“
Ein „Alien“ mit einem sozialen Auftrag – das sieht man auch nicht alle Tage. Wer hätte gedacht, dass ein Horrorfilm so eine inspirierende Auswirkung haben kann?
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