Kaum jemand mag Wespen. Jeden Sommer – und zwar immer dann, wenn man sich gerne mit etwas Leckerem zu essen und einer eiskalten Limonade ins Freie setzen möchte – lassen sie nicht lange auf sich warten. Schwarz-gelb, aufdringlich und stets hungrig umschwirren sie das Picknick und Wespenstiche sind immer sehr schmerzhaft.
Nichtsdestotrotz sind Wespen faszinierende Geschöpfe. Sie bauen in rasender Geschwindigkeit raffinierte Nester und gründen darin eigene Wespenstaaten, in denen sich die Tiere Arbeitsaufgaben teilen und perfekt zusammenarbeiten.
Die Nester der Wespen entstehen aus fein zerkautem Material, aus dem die Wespen eine papierartige Masse herstellen. Dazu benutzen sie, was immer sie gerade an Holz, Pappe oder Papier finden können. Dies brachte den Biologiestudenten Mattia Menchetti von der Universität von Florenz in Italien dazu, ein harmloses Experiment mit einem Schwarm Gallischer Feldwespen zu wagen.
Er gab den Wespen buntes Bastelpapier, um zu sehen, ob sie es als Baumaterial akzeptieren würden.
Er gab ihnen nach und nach mehrere verschiedene Farben zum Verbauen und die Wespen machten sich ans Werk.
Was dabei herauskam, waren Wespennester, die einem bunten Drogentrip entsprungen sein könnten.
Ähnliche bunte Ergebnisse konnte man schon bei anderen Insekten beobachten: Im Jahr 2012 entdeckten französische Imker zu ihrer Verblüffung, dass ihre Bienen grünen und blauen Honig erzeugt hatten. Die Tiere hatten Zucker aus herumliegenden Bonbons gesammelt und die darin enthaltenen künstlichen Farbstoffe hatten dem Honig seine neue Farbe verliehen.
Die Regenbogen-Nester der Universitäts-Wespen sind jedenfalls sehr hübsche bunte Insektenheime. Vielleicht sind die Wespen darin ja kleine Hippies?
Vorschaubilder: © Twitter/Demilked