Pauline und Roger Fitter haben sich in 56 gemeinsamen Ehejahren um 620 vernachlässigte Kinder gekümmert und ihnen eine Zuflucht gegeben.
Das Ehepaar nahm über Jahrzehnte hinweg Kinder auf, die vom Jugendamt aus ihren Familien geholt werden mussten oder ihre Eltern verloren hatten, und fingen die oft vernachlässigten und verängstigten Kinder mit viel Liebe, Geduld und Verständnis auf. Für dieses aufopferungsvolle Lebenswerk wurden Pauline und Roger nun sogar mit einer Auszeichnung geehrt.
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Der 86-jährige Roger Fitter und seine 81-jährige Frau Pauline sind seit 56 Jahren glücklich verheiratet und genauso lange kümmern sie sich auch schon um Kinder, die von den Behörden aus ihren Familien geholt werden mussten oder deren Angehörige bei einem Unfall ums Leben kamen. Das Ehepaar aus dem kleinen Städtchen Haslemere im Südosten von Großbritannien hat während dieser langen Zeit 620 Kinder bei sich aufgenommen, eines davon adoptiert und dazu noch fünf eigene Kinder großgezogen.
Pauline war noch ein Teenager, als sie den Entschluss fasste, vernachlässigten und verwaisten Kindern zu helfen. In einem Interview erzählt die heute 81-Jährige, wie es dazu kam:
„Ich war Kinderkrankenschwester, bevor ich Pflegemutter wurde, und meine Eltern erzählten mir immer, dass ich schon mit 5 Jahren genau wusste, dass ich mich um Kinder kümmern wollte.
Ich wurde 1940 während des Krieges geboren und ich habe meinen Vater die ersten fünf Jahre meines Lebens nicht gesehen, aber ich sah auch, dass viele Väter meiner Freunde gar nicht mehr zurückkehrten.
Mit 19 habe ich mich dann dazu entschieden, dass ich Kindern helfen möchte, die keine Mamas und Papas mehr haben, und ich wusste, dass ich so viele wie möglich vor dem Heim bewahren muss.“
Bereits wenige Monate nach Paulines und Rogers Hochzeit im September 1965 bekam das Paar sein erstes Pflegekind. Pauline erzählt, wie schwer es ihnen am Anfang fiel, die ihnen anvertrauten Kinder auch wieder hergeben zu müssen:
„Im Dezember (1965) übergaben uns die Behörden unser erstes Kind und wir rannten sofort los, um ein Geschenk zu besorgen, das wir einem drei Monate alten Baby unter den Weihnachtsbaum legen konnten. Er blieb 10 Wochen bei uns. Er litt an einer furchtbaren Bronchitis und ich kümmerte mich um ihn und bastelte ihm ein handgemachtes Dampf-Zelt. Eines Tages wurde er ganz plötzlich abgeholt und in eine Pflegefamilie gebracht. In jener Nacht konnten wir, als wir so auf seine Wiege am Ende unseres Bettes starrten, immer noch die Abdrücke sehen, wo er gelegen hatte. Ich heulte und heulte und Roger sagte: ‚Wenn sich das jedes Mal so furchtbar anfühlt, machen wir das nie wieder.‘ Nur kurz darauf hatten wir 5 Neugeborene in einem Jahr. Was lange Nächte, wenig Schlaf und jede Menge nächtlicher Fütterungen bedeutete.“
Seitdem sind 56 Jahre vergangen und das Paar hat vor Kurzem erst das letzte seiner 620 Pflegekinder in die Welt entlassen. Nun haben sich Pauline und Roger dazu entschlossen, in den Ruhestand zu gehen. Doch das, was sie in all den Jahren geleistet haben, wird von ihrer Gemeinde in Haslemere nicht nur bewundert, sondern auch belohnt, und so wurden Roger und Pauline jüngst für ihren außergewöhnlichen Einsatz für in Not geratene Kinder ausgezeichnet.
Natürlich werden sie auch von ihren Pflegekindern nicht vergessen, von denen sich viele heute noch regelmäßig melden. Und auch Roger und Pauline werden keines ihrer Kinder jemals vergessen, denn die beiden bewahren die Fotos und Erinnerungen an jedes Einzelne von ihnen in ihrem Fotoalbum auf, das sie wie einen kleinen Schatz hüten.
Pauline und Roger Fitter haben 620 Kindern in Not nicht nur ihr ganzes Leben gewidmet, sie haben ihnen auch mit Liebe, Geduld und Verständnis eine Perspektive gegeben. Nun können die beiden ihren Ruhestand zu zweit genießen.
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Quelle: mirror
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