Die Olympischen Spiele in Tokio sind vorüber, die Medaillen vergeben und die Athleten wieder zuhause. Während der Wettkämpfe war die Aufmerksamkeit der ganzen Welt allein auf die Sportler fokussiert, aber Olympia ist viel mehr als nur die Sportler, die hierbei um die Siege konkurrieren.
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Hunderte von Helfern stellen rund um die Uhr sicher, dass die Spiele reibungslos ablaufen. Ein großer Teil des riesigen Unterstützungs-Teams ist einzig und allein damit betraut, sich um die Athleten zu kümmern. Die Bewohner des Olympischen Dorfes sind weit weg von ihrer Heimat, sie kennen sich nicht aus, sprechen meist die Landessprache nicht und stehen unter immensem Druck. Ihre Betreuung ist oft keine leichte Aufgabe.
Dieses Jahr musste der 31-jährige Hürdenläufer Hansle Parchment aus Jamaika feststellen, wie leicht es ist, sich in einer fremden Umgebung zu verirren. Er hatte vom Olympischen Dorf aus einen Bus genommen, von dem er glaubte, dieser würde ihn zum Stadion bringen. Dort sollte er sich zum Aufwärmtraining melden, um dann zum Halbfinale des 110-Meter-Hürdenlaufs anzutreten.
Doch er hatte den falschen Bus erwischt. Hansle hörte während der Fahrt über seine Kopfhörer Musik und merkte erst viel zu spät, dass er in einer ihm völlig unbekannten Gegend unterwegs war. Mittlerweile war er neun Kilometer vom Station entfernt und selbst dann, wenn er den nächsten Bus zurück und anschließend die richtige Buslinie genommen hätte, hätte er keine Chance gehabt, noch rechtzeitig im Station einzutreffen.
Doch seine Rettung erschien in Gestalt der freiwilligen Olympia-Helferin Tijana Kawashima Stojkovic. Die 25-Jährige rief Hansle ein Taxi, gab dem Fahrer genaue Anweisungen und bezahlte die Fahrt aus eigener Tasche.
Tijana rettete dem jungen Athleten den Tag – nicht nur schaffte er es dank ihrer Hilfe, rechtzeitig am Stadion zu sein, er lief sogar als Zweiter seines Halbfinales über die Ziellinie. Im Finale einige Tage später verbesserte er seine Leistung sogar noch und stand schließlich glücklich lächelnd mit der Goldmedaille auf dem Siegerpodest.
Hansle war seiner Retterin sehr dankbar und erzählte auf seinem Instagram-Account von seiner Irrfahrt und ihrem Eingreifen. Als die Geschichte im Internet die Runde machte, wurde Tijana in die jamaikanische Botschaft in Tokio eingeladen. Dort dankte man ihr noch einmal in aller Form für ihre Hilfe und hatte außerdem eine schöne Überraschung für sie.
Wie das jamaikanische Tourismusministerium auf Twitter verkündete, ist Tijana Kawashima Stojkovic eingeladen, mit einer Begleitung ihrer Wahl Jamaika zu besuchen und dort eine Rundreise durch die ganze Insel zu unternehmen. Auf der Tour darf sie in insgesamt fünf Luxushotels wohnen und wird alle Sehenswürdigkeiten Jamaikas besuchen können.
„Ich möchte Ihnen danken, Frau Kawashima. In einer Welt, in der Menschen einander allzu oft mit Negativität begegnen, ist es immer erfrischend, einen reinen Akt der Freundlichkeit zu erleben“, sagte der Tourismusminister Edmund Bartlett in seinem Statement.
Bis jetzt ist noch nicht bekannt, ob Tijana die großzügige Einladung angenommen hat. Hoffentlich lässt sie sich eine solch herzliche Gastfreundschaft nicht entgehen.
Quelle: insider
Vorschaubild: ©Facebook/Team Jamaica