Mit nur 10 Jahren hat die Thailänderin Supatra Sasuphan bereits einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde bekommen: als „haarigstes Mädchen der Welt“. Die Schülerin aus Bangkok leidet am höchst seltenen Ambras-Syndrom, auch „Werwolf-Syndrom“ genannt. Es führt zu extremem Haarwuchs am gesamten Körper und vor allem zu langen, seidigen Haaren im Gesicht, die im Laufe der Zeit immer dichter werden.
Werwolf-Syndrom: Eine harte Kindheit
Seit dem Mittelalter sind nur 50 Fälle dokumentiert. Die Betroffenen wurden oftmals als Kuriositäten auf Jahrmärkten umhergereicht. Und auch Supatra ist an die neugierigen Blicke auf Schritt und Tritt gewöhnt.
„Affengesicht“ und „Chewbacca“: So wurde das Kind früher von seinen Schulkameraden gehänselt. Ihre Auszeichnung vom Guinness-Buch im Jahre 2010 hat sie jedoch zu einem beliebten Mädchen gemacht. „Behaart zu sein, macht mich zu etwas Besonderem“, erzählt die damals 10-Jährige. „Ich habe mich sehr an die Erkrankung gewöhnt. Manchmal ist es nur schwer zu sehen, wenn die Haare zu lang werden.“
Ihre Mutter hat der Tochter deshalb öfters das Gesichtshaar getrimmt, um ihr ein besseres Sehen zu ermöglichen. Eine Lasertherapie hat bei Supatra nicht angeschlagen, die Haare wuchsen danach sogar noch dichter. Umso überraschender sind die Fotos von Supatra als Teenagerin.
Auf den Facebook-Fotos präsentiert sich die junge Frau ganz ungewohnt mit haarfreiem Gesicht! Supatra hat mit einem Rasierer ihre Gesichtszüge freigelegt – der Liebe wegen. Den jungen Mann namens Nat, mit dem sie mittlerweile verheiratet ist, wollte sie einmal unter den dichten Wuchs blicken lassen.
Allerdings betont die Thailänderin, dass dies freiwillig geschehen sei und ihr Ehemann diesen Schritt keineswegs von ihr verlangt habe: „Er liebt mich, wie ich bin. Aus Liebe habe ich ihm mein Gesicht ohne meine vielen Haare gezeigt. Aber er mag mich, wie Gott mich schuf. Danke, Nat. Du bist nicht nur mein erster Freund, du bist die Liebe meines Lebens.“
Die junge Frau, einst das „haarigste Mädchen der Welt“, scheint ihr ganzes Glück gefunden zu haben. Mit jemandem, der auch hinter ihr außergewöhnliches Erscheinungsbild geblickt und sich in die Person verliebt hat, die sie wirklich ist.