Wenn Menschen ihre Haustiere misshandeln, dann können sie das leider meistens ungestört und ohne nennenswerte Konsequenzen tun. Wohlmeinende Nachbarn stoßen schnell an ihre Grenzen, wenn sie einem Tier gegen einen aggressiven und gefährlichen Zeitgenossen helfen wollen – denn wer Tiere quält, der macht auch vor Menschen nicht halt.
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Auch wenn man dann die Polizei ruft, sind die Aussichten, das Tier in Sicherheit bringen zu können, recht gering. Die Polizisten müssen sich an ihre Vorgaben halten – und das wissen die Tierquäler auch ganz genau.
Ganz anders jedoch ist die Situation, wenn nicht die Polizei vor der Tür steht, sondern eine Gruppe riesengroßer, muskulöser Männer, die aussehen, als sei ihnen das Gesetz herzlich egal. Wenn sie mit einem über artgerechte Tierhaltung sprechen wollen, dann überlegt man es sich zweimal, ob man sie anschreit und bedroht.
Die Mitglieder der Organisation „Rescue Ink“ kommen aus vielen Ecken der Gesellschaft: Biker, Bodybuilder, preisgekrönte Gewichtheber, frühere Berufssoldaten und Anwälte. Allen gemeinsam ist eine physische Erscheinung, die leicht einschüchternd wirken kann.
„Rescue Ink“ hatte es sich zur Aufgabe gemacht, alle Fälle von Tiermisshandlung und -vernachlässigung, die ihnen berichtet wurden, zu untersuchen. Wenn sie zu dem Schluss kamen, dass man mit den Besitzern vernünftig reden kann, statteten sie ihnen einen Besuch ab.
Manchmal ließen die Tierhalter sogar wirklich mit sich reden. Bisweilen waren sie nämlich einfach ignorant und hilflos und wussten nicht, wie sie sich richtig um ihr Tier zu kümmern hatten. Dann erhielten sie von den Helfern Nachhilfe und sogar tatkräftige Unterstützung.
Manchmal retteten die Männer von „Rescue Ink“ allerdings die Tiere auch einfach aus ihrem schrecklichen Umfeld und brachten sie in einem der zahlreichen Tierheime unter, die mit ihnen zusammenarbeiteten.
In anderen Fällen war jedoch die Unterstützung der Polizei unerlässlich, wie zum Beispiel bei dem Ring aus illegal agierenden Hundehändlern, die grausame Kämpfe unter den Tieren organisierten und sich an den Wetten bereicherten, die auf die Tiere abgeschlossen wurden.
Völlig durch Spenden finanziert, haben die muskulösen Tierfreunde auf diese Weise zwischen 2008 und 2013 unzählige Hunde, Katzen, Pferde, Hühner, Schweine und sogar eine Boa constrictor gerettet.
Die nur scheinbar finsteren Gestalten haben unter ihren Lederjacken ein großes Herz: Einer von ihnen trug einmal wochenlang ein junges Kätzchen mit sich herum, welches alle paar Stunden gefüttert werden musste. Ein anderer stieg kurzentschlossen in einen Teich und schwamm los, um eine Ente in Not zu retten.
Im Jahr 2013 wurde die Organisation jedoch aufgelöst und das von ihnen gegründete, durch Spenden finanzierte Tierheim an neue Betreiber übergeben, denn leider hatte einer der Mitarbeiter die ihm anvertrauten Gelder veruntreut und das Heim nicht nach den Standards geführt, die den Tieren ein gutes Leben ermöglicht hätten.
Es bleibt schließlich zu hoffen, dass der Grundgedanke von „Rescue Ink“ erhalten werden und die gute Arbeit vielleicht eines Tages unter einem neuen Namen weitergeführt werden kann.
Vorschaubild: © Twitter/Ilenia Gen