Jeder, der im Einzelhandel arbeitet, weiß: Der Kunde ist König – aber oftmals auch der Gegner. Und gerade zur Weihnachtszeit geht es in den Läden meist alles andere als besinnlich zu.
Die US-Amerikanerin Sarah Bélanger Demaneuf arbeitet mittlerweile zwar als Fotografin, aber sie erinnert sich noch lebhaft an ihre Zeit als Verkäuferin. Ein Erlebnis mit einer besonders unverschämten Kundin ist ihr auch 17 Jahre danach noch fest im Gedächtnis geblieben.
Vor allem deshalb, weil Sarah es ihr auf besonders perfide Weise heimgezahlt hat, wie die junge Frau auf ihrer Facebook-Seite berichtet:
„Ich komme erst dann richtig in Weihnachtsstimmung, wenn ich diese Geschichte erzählt habe – von meinem ‚Stern der Rache‘. Dies ist mein liebster Christbaumschmuck. Aber er repräsentiert nicht Frieden und Wohlwollen, sondern Rache und Vergeltung!
Ich habe früher im Einzelhandel gearbeitet und nach Weihnachten war all unser Weihnachtsschmuck im Laden um 75 Prozent reduziert. Dieser kleine Weihnachtsstern kostete nur noch 50 Cent. Diese furchtbare Frau (ordentlich herausgeputzt und mit teurem Auto auf dem Parkplatz, sie kann nicht allzu arm gewesen sein) kam in das Geschäft spaziert und wollte vier der Sterne haben – aber dafür nur jeweils 25 Cent pro Stück bezahlen.
Da wir kein Flohmarkt waren, sagte ich natürlich Nein. Da begann sie mit mir zu diskutieren, wurde schrecklich unverschämt und aggressiv. Nachdem sie mich dennoch nicht dazu bringen konnte, ihr die Deko für die Hälfte zu verkaufen, schnaubte sie: ‚Na schön! Meine Freundin arbeitet in der anderen Filiale hier in der Stadt und sie meinte, dass der gesamte Weihnachtsschmuck morgen um 90 Prozent reduziert sein wird. Also komme ich einfach morgen früh zurück.‘
Ich entgegnete, dass ich nicht garantieren könne, dass die Sterne morgen noch da seien. Und der Drache antwortete: „Es gibt 12 Stück hier im Laden. Niemand wird alle 12 kaufen. Ich bekomme, was ich will, machen Sie sich darauf gefasst, dass Sie sich morgen dumm vorkommen!“
Also habe ich alle 12 Weihnachtssterne gekauft. Danach habe ich die andere Filiale angerufen und ALL ihre Sternanhänger gekauft. Und um extra schadenfroh zu sein, habe ich auch noch alle Sterne in den Filialen in den umliegenden Städten Decatur und Florence gekauft. Das waren die rachsüchtigsten 30 Dollar, die ich jemals ausgegeben habe.
Am nächsten Morgen kam die Frau sofort in den Laden, als wir gerade erst aufgemacht hatten. Ich hatte die Freude, ihr mitteilen zu dürfen, dass ALLE Weihnachtssterne in ganz Nord-Alabama an einen Kunden verkauft worden waren. Ihr Gesichtsausdruck war jeden Cent wert, den ich ausgegeben hatte!
Über die Jahre habe ich den Christbaumschmuck an Freunde und Familie verschenkt, aber den letzten Stern für mich selbst aufgehoben. 17 Jahre später muss ich immer noch lächeln, wenn ich ihn an meinen Weihnachtsbaum hänge.“
Da hatte die mehr als unfreundliche Kundin wirklich das Nachsehen! Die Rechnung hat sie eben ohne Sarah gemacht. Diese hingegen wird jedes Jahr beim Schmücken des Weihnachtsbaumes erneut an ihren kleinen Triumph erinnert. Wer zuletzt lacht, lacht eben doch am besten …